Worte ändern wenig, Taten sogar Worte

                                                      (Merlin Arnold)

 

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Wie Fithe zu uns kam und was er erlebte

Wie ich auf die Idee kam

unsere Familie wünschte sich eine Hund. Da wir beide arbeiten, musste ihn einer mitnehmen. So kam die Idee, dass unser Hund eine Therapiehund werden solle. Wir überlegten lange, was für eine Rasse dieser Hund sein sollte. Dass es ein Rassehund sein sollte lag uns am Herzen, da dies unser erster Hund ist und wir wissen mussten, wo er herkam und was er bisher erlebt hatte. Wir hatten natürlich besondere Ansprüche an den Hund:

- Er sollte so groß sein, dass mein Mann (1,93) sich nicht so bücken mus, wenn er ihn streichelt,

- er durfte kein aggressives Verhalten haben,

- er sollte ein Familienhund sein,

- er sollte ein Anfängerhund sein,

- er sollte gelehrig und intelligent sein,

- und überhaupt...

So landeten wir bei einem Berner Sennenhund.

 

Wie wir Fithe fanden

Wir suchten im Internet Züchter aus der Umgebung aus und riefen die nächstliegende Züchterin an und baten sie um Rat und Hilfe. Wir erzählten ihr von unserem Vorhaben und sie lud uns zu sich ein, damit wir einen Berner mal längere Zeit von Nahen sehen konnten. Außerdem habe ise “zufällig” gerade eine Wurf. Am nächsten Wochenede fuhren wir mit einer Freundin, die sich mit Hunden und Zucht auskennt also zu der Züchterin.

Natürlich waren die 4-Wochen alten Welpen einfach hireißend. Mir war das Gespräch mit der Züchterin wichtiger. Sie hatte sich inzwischen viele Gedanken zu unserem Vorhaben gemacht und sprach uns Mut zu. Außerdem sagte sie uns “wenn Sie von meinen Welpen eine haben wollen, dann würde ich Ihnen den hier geben. Der wird ein toller Therapiehund”. Ich schaute dem Kleinen in die Augen und es war natürlich, Liebe auf den ersten Blick. Es lag eine solches Vertrauen, eine Ruhe und ein Verständnis in den kleinen Augen, dass ich sofort wusste, dass es mit uns beiden klappen würde.

Nach viel Organisation zog Fithe dann mit 10 Wochen bei uns ein.

Fithes Ausbildung begann

Wir fingen gleich am ersten Tag mit Fithes Ausbildung an, in dem wir die Unterordnung mit ihm übte und ihn mit allem bekannt machten, was ihm begegnen würde: viele Leute, Krach, Wald, Kinder andere Hunde auf dem Hundeplatz...

Fithe machte alles mit.

Später begannen wir dann noch die Ausbildung zum Flächensuchhund. Die Staffel wurde aber leider aufgelöst, also ruht diese Ausbildung im Moment. Vielleicht greife ich die Ausbildung später noch einmal auf. Jetzt üben wir auf dem Hundeplatz in Waldalgesheim und trainieren täglich bei den Spaziergängen die Unterordnung oder Daheim einige neue Tricks, die ich für die Therapie brauche.

Ich begann mit der Theorie zur Begleithundeprüfung. Das ist eine sehr qualitativ hochwertige Ausbildung, die viel vom Hund und mir verlangt.

 

Warum Finja dazukam

Mit der Zeit bemerkte ich, dass Fithe manchmal keine Lust hatte mit mir in die Praxis zu kommen. Ließ ich ihm einen Tag Pause, so kam er wieder gerne mit. Das zeigte mir, dass er zu oft eingesetzt wurde. Wenn Fithe dann Daheim blieb, waren die Patienten traurig, weil kein Hund mitgekommen war. Nach langen Überlegungen kamen wir überein, dass ein zweiter Hund Fithe entlasten sollte. Mein Traum war ein dunkler Golden Retriever. Darum forschte ich im Internet und fand schließlich Finjas Züchterin, die wir dann auch besuchten, um uns ihre Zuchtstätte anzuschauen. Da uns Frau Eß mit ihrem Ansatz und mit ihren Hunden überzeugte, holten wir ein halbes Jahr später Finja zu uns.

 

Warum Quinn unser Team ergänzte

Fithe hat uns im März 2015 verlassen müssen. Da Finja die Arbeit in der Praxis nicht allein schaffen kann, brauchten wir eine Ergänzung für sie. Außerdem brauchte Finja einen zweiten Hund, da sie es nie kennengelernt hat allein zu sein. Sie litt sehr unter der Einsamkeit. Wir bemühten uns zwar sehr sie aufzumuntern. Einen zweiten Hund können wir aber nicht ersetzen.

Diese Fragen werden mir immer wieder gestellt. Darum erkläre ich diese kurz.

Der Hund in Therapieräumen? Darf er das?

Beide hunde sind sowohl beim Veterinär- als auch beim Gesundheitsamt gemeldet und genehmigt. Sie werden alle 3 Monate vom Tierarzt untersucht und  der Gesundheitszustand wird attestiert.  Es gelten für ihn bestimmte Hygienebestimmungen auf deren Einhaltung ich großen Wert lege. Selbstverständlich ist der Einsatz von Hunden in der Therapie sowohl beim Veterinäramt, als auch beim zuständigen Gesundheitsamt gemeldet.

 

Wann darf der Hund nicht eingesetzt werden?

Bei Allergien gegen Hunde oder bei Hundephobien (Angst vor Hunden sind dagegen selten ein Problem, da die meisten Patienten sehr schnell Vertrauen zu den Hunden fassen) setze ich den Hund nicht ein, da dies kontraproduktiv ist.

 

Was passiert, wenn ein Kind Angst vor dem großen Hund hat?

Ich lege großen Wert darauf, dass die Kinder den Abstand zum Hund selbst verringern. Bei Kindern, die Angst vor Hunden habe, wir der Hund gut sichtbar hinter meinem Stuhl an einem Haken an der Wand festgebunden. Dort liegt er auch grundsätzlich beim Erstgespräch. Spätestens in der zweiten Therapieeinheit spiele ich mit dem Kind um Leckerlis, die es dann dem Fithe fütternd darf. Bei sehr ängstlichen Kinder steht eine Pappröhre parat, durch die die Leckerlies dann rutschen. Nach und nach hat sich bis jetzt jedes Kind an Fithes Größe gewöhnt und nähert sich ihm immer mehr.

Ich passe dann nur auf, dass Fithe sich ruhig verhält, um den Fortschritt nicht wieder zunichte zu machen. Ich begleite das Kind bei allem was es tut. Es gehört auch zu meinen Grundsätzen, dass ich die Kinder niemals mit Fithe allein in einem Raum lasse. Nicht dass ich meinem Hund nicht traue es ist mir aber sehr wichtig bei allem dabei zu sein, was das Zusammensein des Kindes mit dem Hund betrifft.

 

Leidet der Hund, wenn er ständig in der Therapie mitarbeitet?

Meine Aufgabe als Hundeführerin und Therapeutin ist zwiegespalten. Ich habe sowohl die Verantwortung für den Erfolg der Therapie, als auch die Verantwortung für das Wohlergehen der Hunde. Darum sorge ich dafür, dass sie viel Ausgleichssport erhalten, dass die Pausen zwischen den Einsätzen groß genug sind und sie zwischendrin auch schlafen können. Manchmal muss ich die Hunde auch vor den Kindern schützen, wenn sie im Überschwang anfangen mit ihnen zu “experimentieren”. Dann weise ich die Kinder in den richtigen Umgang mit Hunden ein und trenne sie von den Hunden.

Beiden Hunden macht die Arbeit viel Spaß. Sie freuen sich über die Patienten und über jedes Leckerli, das sie bekommen.

 

Wird der Hund nicht zu dick, bei all den Leckerlis?

Nein. Die Tagesration wird durch zwei geteilt: einen Teil  erhalten sie morgens und eine füttern die Patienten ihnen tagsüber.

 

Darf ein Welpe schon mitarbeiten?

Ja, in begrenztem Umfang darf und kann ein Welpe schon in der Therapie eingesetzt werden. Dabei muss beachtet werden, dass der Welpe seine häufigen Schlafphasen bekommt und die Patienten rücksichtsvoll mit ihm umgehen. Bei dem Einsatz eines Welpen muss sichergestellt sein, dass die logopädische Therapie im Vordergrund bleibt.

Wenn Sie hierzu noch Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.