Tiergestützte Therapie
In meiner Praxis setzte ich zur Untersützung Therapiebegleithunde aus. Diese sind nach bestimmten Kriterien von mir ausgebildet und vom TBDeV/MITTT weiter ausgebildet und Geprüft worden. Alle zwei Jahre werden sie nachgeprüft, um zu sehen, ob wir als Team noch immer zuverlässig eingesetzt werden können.

Die hier abgebildeten Bilder unterliegen dem Urheberrecht und dürfen in keiner weise „entnommen“ werden!
Fithe liegt im Platz und wartet, bis er die Leckerlis nehmen darf
Alle Hunde können in der Therapie alle Gundkommandos (Sitz, Platz, Bleib..). Daneben haben sie noch spezifische Kommandos und Tricks gelernt, die ich in der Therapie einsetze (Würfeln, Steckbrett ziehen, Flaschendrehen…).

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Finja lernt das Steckbrettziehen. Sie soll auf Kommando ein bestimmtes Hütchen aus dem Brett ziehen.
In der Therapie kommen die verschiedenen „Spielmöglichkeiten zum Einsatz“:
Hier ein paar Beispiele aus der Kindertherapie
Beispiel 1

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Dieses Mädchen hatte Schwierigkeiten mit der Zungenruhelage. Darum hat sie einen Spatel im Mund auf dem ein Leckerli liegt. Dieses soll sie zu Quinn balancieren und es dann fallen lassen, damit er das fressen kann.
Quinn war damals etwa 12 Wochen alt und ein Praktikantin half mir, in dem sie sich um Quinn gekümmert hat und ihm zeigte was er zu tun hat.
Beispiel 2

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Hier bereiten wir das andere Steckbrett vor. Neben das Steckbrett kommen neun Karten z.B. für die Aussprachetherapie. Dann wird der Hund (hier Fithe) aufgefordert ein bestimmtes Hütchen zu ziehen. Im Anschluss wird die Karte umgedreht und korrekt benannt.
Beispiel 3
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Hier ging es um die Präpositionen „in“ und „neben“ den Reifen. Das Mädchen und ich haben abwechselnd gewürfelt und die Leckerlis entweder in oder neben den Reifen gelegt. Als alle Leckerlis verteilt waren, haben wir weiter gewürfelt und Fithe erzählt, wo die Leckerlis gelegen haben. Dabei haben wir sie ihm gegeben. Als alle Leckerlis gefressen waren, war die Übung beendet.
Beispiel 4
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In dieser Therapiesequenz ging es um die Arbeit an Artikeln: bei Wörtern mit „Der“ wurde ein Leckerli auf das rote Viereck gelegt, bei „Die“ auf das blaue Dreieck und bei „Das“ auf den grünen Kreis. Im Anschluss wurden die Leckerli an Fithe gegeben. Damit war die Übung beendet.
Beispiel 5
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Mit diesem Kind, das einen Gendefekt hat, habe ich einen „Tagesablauf“ nachgespielt. Ich habe ihm geholfen das „Frühstück“ für Fithe vorzubereiten. Im Anschluss haben wir die Würstchen an Fithe verfüttert. Am Ende des Tages hat der Junge für Fithe noch ein Bett gebaut, damit er schlafen kann. Bevor er zu mir kam, konnte der Junge nur lautieren, nicht sprechen. Er konnte keinen Blickkontakt aufbauen und lief nur im Raum herum.
In der ersten Therapieeinheit mit Fithe begann er sofort den Blickkontakt zu Fithe aufzubauen. Er ahmte alles nach, was der Hund tat. Darum ließ ich auch Fithe nachmachen, was das Kind tat. Nach ein paar Therapieeinheiten begann der Junge entgegen aller Erwartungen einzelne Worte zu sprechen. Sein erstes Wort war „Apfel“. Dafür führte er mich in unsere Küche, zeigt auf den Obstkorb und sagte „Afel“. Wir waren alle sprachlos. Als ich das Therapiezentrum verließ, konnte der Junge rund 30 Wörter zielgerichtet benutzen.
Beispiel aus dem Bereich der Erwachsenen
Therapie bei einer älteren Dame
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Diese Dame musste nach einem Schlaganfall ihr Zuhause verlassen und in ein Pflegeheim ziehen. Sie litt an Wortfindungsstörung. Bevor ich sie mit Fithe besuchte, war sie depressiv und klagte, dass sie die Aufgaben nicht ausführen könne, weil sie nichts mehr wisse. Dann nahm ich Fithe mit und sie durfte für alle Wörter, die ihr zu einem bestimmten Thema einfiel Fithe ein Leckerli geben. Von da an ging es stark bergauf mit ihr. Wie man auf den Bildern sieht, begann sie wieder aufzuleben und positiv in die Zukunft zu schauen. Sie freute sich auf jeden Therapietermin, der der Höhepunkt in ihrer Woche wurde.
Was macht der Hund in der Therapie?
Der Hund wirkt auf verschiedensten Ebenen: er schenkt Freude und ist immer ehrlich. Ihm ist es egal, wer da vor ihm sitzt. Er wertet nicht.
Er kann Dinge bewirken, die ich als Therapeutin nicht so einfach erreichen kann. Fithe, Finja und Quinn hatten die Eigenschaft Patienten „lesen“ zu können. Sie reagierten sehr fein auf die Ausstrahlung, die ihnen die Patienten entgegenbrachten und reagierten darauf. So gelang es Finja einen Jungen aus einer Wutphase herauszuholen, indem sie sich einfach zu ihm legte und den Kopf in seinen Schoß legte. Dort blieb sie reglos liegen. Nach einiger Zeit begann der Junge sie zu streicheln. Als einige Zeit verging, kam er aus seiner Wut heraus und war wieder das fröhliche Kind, das er eigentlich ist.
Ich weiß nicht, wie die Hunde es schaffen. Aber sie sind unentbehrliche Helfer, die unglaubliches schaffen!